Wie viele Ziele hast du dir schon gesetzt und wieder verworfen, aus den Augen verloren oder einfach nicht mehr wichtig gefunden?
Du weißt es nicht? Ich auch nicht.
Ich bin ein Meister der Prokrastination.
Diese Meisterschaft nervt mich, deshalb will ich sie ablegen.
Nachdem ich das für mich festgelegt habe, habe ich angefangene Projekte zu beenden. Das beginnt mit einem Knopf, der wieder angenäht werden muß, um eine Bluse wieder anziehen zu können und endet beim entrümpeln des Kellers.
Natürlich falle ich immer wieder in alte Muster, doch ich falle immer weniger oft ;-)
In der letzten Zeit habe ich einiges über das Zielesetzen gelernt:
Die SMART-Formel
klingt wunderbar schlüssig, funktioniert für mich aber überhaupt gar nicht!
Kleine Erinnerung:
S – Spezifisch. Ein Ziel sollte so genau und konkret wie möglich sein. ...
M – Messbar. Wichtig ist hier die Nennung eines Mengengerüstes, einer Zeitangabe oder eines sonstigen messbaren Kriteriums. ...
A – Akzeptiert. ...
R – Realistisch. ...
T – Terminierbar.
Was für mich funktioniert ist der goldene Kreis von Simon Sinek: Was - Wie - Warum
Und ich schreibe alles auf, denn ein Ziel, welches ich nicht sehe, treffe ich auch nicht.
(frei zitierter Spruch, dessen Ursprung ich leider nicht kenne)
Was will ich erreichen?
Ich schreibe mir mein Ziel auf. So als hätte ich es schon erreicht. Wichtig ist mir, dass es positiv formuliert ist. Das bedeutet, ich schreibe mir nicht auf was ich nicht mehr möchte, sondern was ich möchte.
Dazu kommt noch ein Datum oder ein Zeitfenster, in dem ich mein Ziel erreicht haben will.
Hier schaue ich genau, ob ein Datum notwendig ist oder nicht.
Ein Datum macht mich oft viel unproduktiver,
kann ich die Umstände nicht immer beeinflussen und dann bin ich von den äußeren Umständen genervt
habe ich am Anfang oft das Gefühl noch ganz viel Zeit zu haben, bevor ich dann Druck verspüre und es sofort erledigen muss.
Ich habe bei mir beobachtet, dass ich ein Vorhaben abbreche, wenn ich es nicht zum festgelegten Termin erreicht haben. Oft kommt der Gedanke hoch: naja, kann ich dann noch (viel) später fertig machen. Und schon bleibt es liegen.
Damit steigt die Zahl der nicht beendeten Projekte und mein Frust.
Dabei ist das Datum gar nicht wichtig gewesen, sondern von mir ziemlich willkürlich festgelegt worden. Ein Zeitfenster lässt mir mehr Bewegungsfreiheit und motiviert mich mehr.
Im nächsten Schritt lege ich schon sehr genau fest
Wie will ich mein Ziel erreichen
Ich finde für mich heraus,
was mir bei der Umsetzung hilft,
brauche ich einen besonderen Raum oder Arbeitsmaterialien
was mich bei der Umsetzung unterstützt,
welche Tools habe ich genutzt und für gut befunden, welche Menschen kenne ich die mich unterstützen könnten
was ich für die Umsetzung noch brauche,
muß ich noch etwas Lernen, wieviel Zeit werde ich benötigen?
Und zum Schluss kommt die wichtigste Frage
Warum will ich dieses Ziel erreichen?
Was erhoffe ich mir davon?
Welcher Wunsch oder Traum liegt hinter diesem Ziel?
Wie groß ist mein Bedürfnis dieses Ziel zu erreichen?
Was passiert, wenn ich dieses Ziel nicht erreiche? Wie fühle ich mich? Was kostet es mich?
Was passiert, wenn ich dieses Ziel erreiche? Und auch hier: wie fühle ich mich? Was bringt es mir?
Schreib alles auf. Träum dich in die Zeit nachdem du dein Ziel erreicht hast. Wie fühlst du dich? Wie geht es dir? Wie siehst du dich?
Ein einfaches, leider auch etwas subjektives Tool, um zu beurteilen, ob mein Warum groß genug ist, um mein Ziel zu erreichen, ist die 5-Warum-Methode.
Ich habe die Methode hier beschrieben.
Noch mal in Kürze:
Frage wie ein kleines Kind: Warum willst du das Ziel erreichen?
Antwort: damit ich x bekomme
Frage wie ein kleines Kind: Warum willst du x bekommen?
Antwort: Ich denke, dass ich mich dann y fühle?
Frage wie ein kleines Kind: Warum willst du dich y fühlen? …
Nachdem du 5 Mal nach dem Warum gefragt hast, bekommst du meistens mit der 6. Warum-Frage keine neuen Antworten mehr. Da die Fragestellung einen sehr großen Einfluß auf die Antworten hat, ist diese Methode sehr subjektiv.
Trotzdem ist sie sehr unkompliziert und effizient. Deshalb mag ich es.
Probiere es einmal aus.
Der große Überblick
Wenn ich mir sicher bin, dass ich das Ziel wirklich erreichen will, schaue ich in welche Teilziele ich das große Projekt gliedern könnte. Welcher Schritt ist so klein, dass er mir keine Angst macht und ich trotzdem voran komme?
So habe ich z.B. für meine erste Mastermind-Gruppe nur Frauen eingeladen, die ich schon kannte. Frauen mit denen ich schon zusammengearbeitet hatte. Ich wusste schon beim Verschicken der Einladungen, dass diese Frauen hervorragend zusammenpassen würden.
Für diese Einladung brauchte ich keine Landingpage, keine Verkaufsseite, keinen Launch oder ähnliches. Ich habe ein Konzept geschrieben. Dann habe ich dieses Konzept in einen möglichst ansprechenden Text überführt und mit einer Einladungsmail, an meine Wunschteilnehmerinnen geschickt.
Viel später habe ich das Angebot “Mastermindgruppe” auch auf meiner Website kommuniziert. Ich hatte meine ersten Erfahrungen gemacht und konnte dadurch viel besser beschreiben, was ich mit dem Angebot verbinde.
Bitte halte dich mit der Unterteilung des großen Zieles in Teilziele nicht zu sehr auf.
Es soll dir nur helfen einen Überblick über die einzelnen Aufgaben zu bekommen. Wenn du dann weißt mit welchem Teilbereich du beginnen solltest, um effizient voran zu kommen, dann entscheide dich für den ersten Schritt. Am Anfang ist es nicht wichtig, dass du es perfekt wird.
Es ist viel wichtiger den ersten Schritt zu gehen.
Denke noch einmal an mein Beispiel: Mein erster Schritt war es festzulegen, für wen ich eine Mastermindgruppe konzipieren möchte. Dann habe ich eine Einladung an meine Wunschteilnehmer geschickt. Ich hatte keine Landigpage, keinen automatisierten Funnel, nichts. Nur ein PDF, eine e Mail adresse und ein Terminbuchungstool, um Rückfragen persönlich und nicht in langatmigen eMails beantworten zu können.
Sehr schlicht. Ich habe mich nicht mit unnötigen Details aufgehalten.
Ein aktuelles Ziel ist die Umstrukturierung eines meiner Angebote.
Ich will mein 1:1 Positionierungs-Training nicht mehr in 7 Einzelsitzungen anbieten, sondern als einen Workshop. Natürlich soll die Qualität bzw. das Ergebnis für meine Kunden nicht unter dieser Umstrukturierung leiden. Im Gegenteil.
Und meine Kunden sollen durch diese Umstrukturierung schneller ans Ziel kommen. Deshalb werde ich ein Workbook vorbereiten, mit welchem meine Kunden verschiedene Themen vorab bearbeiten können, so dass wir sehr schnell ins Thema einsteigen können.
Ende September möchte ich das Workbook und den Workshop mit 3 Kunden getestet haben und genau wissen, dass es gut funktioniert.
(Möchtest du in den nächsten 3 Monaten (neu)positionieren? Dann schreibe mir, warum du mein Testkunde sein solltest ;-))
Wenn es nicht funktioniert und z.B. mehr Treffen notwendig sind, werde ich Ende September wissen, wie mein aktualisiertes Produkt aussieht.
Ja, ich lasse mir viel Zeit dieses Produkt zu aktualisieren. Aber es ist Sommer, meine Kinder werden 6 Wochen Ferien haben und ich möchte viel Zeit mit ihnen verbringen. Also lasse ich es ruhig angehen.
Willst du zu den 3 ersten Kunden gehören, die mein Positionierungsworkshop testen, dann schreibe mir warum du mein Testkunde sein solltest: christina@christina-grunert.de
Du willst mich ein bisschen besser kennen lernen, dann melde dich zu meinem Newsletter an. Du bekommst von mir getestete und für gut befundene Tools und Tipps als erster
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