Kamala Harris erwähnt sehr gerne einen Satz ihrer Mutter. Oft als Einleitung einer kleinen Geschichte. Ich liebe diesen Satz.
"You may be the first to do many things, but make sure you’re not the last."
"Du kannst bei vielen Dingen die Erste sein, aber sorge dafür, dass du nicht die letzte bist." In Amerika ist Wahlkampf. Am 5. November 2024 tritt Kamala Harris gegen Donald Trump an. Beide möchten Präsident der USA werden. Die Kandidaten könnten in meinen Augen nicht unterschiedlicher sein. Und seit Wochen können die Journalisten und die Wahlkampfbeobachter nicht sagen, wer die besseren Chancen hat, diese Wahl zu gewinnen.
Mich fasziniert Kamala Harris und ihre Reden, denn immer wieder flechtet sie Ereignisse und kleine Anekdoten aus ihrem Leben in diese Reden ein. Diese kleinen Erzählungen helfen ihr, eine tiefe Verbindung zu den Wählern herzustellen und ihrer Politik eine sehr authentische Perspektive zu geben. Sie nutzt ihre Biografie nicht nur, um ihre Politik zu rechtfertigen, sondern auch, um zu zeigen, wie persönliche und familiäre Erfahrungen die Grundlage ihrer Überzeugungen und ihres Engagements bilden. Und ich denke wir Selbstständigen können alle von dieser Herangehensweise und dieser Geschicklichkeit etwas lernen.
Wie Kamala Harris` Biografie ihre politische Haltung prägt
Die Bedeutung der Einwanderung
Kamala Harris Eltern waren beide Immigranten. Ihre Mutter stammt aus Indien und ihr Vater aus Jamaika. Beide kamen nach Kalifornien, um ihre Ausbildung an der University of California fortzusetzen. Genau an dieser Stelle erzählt Kamala gerne, dass ihre Mutter nach Amerika wollte, um die beste Ausbildung zu bekommen, die möglich ist. Ihre Eltern haben sich in der Bürgerrechtsbewegung kennen gelernt. Harris spricht auch davon, dass ihre Eltern sehr entschlossen waren, für sich und ihre Kinder bessere Chancen zu suchen und zu finden. Harris setzt sich für eine umfassende Einwanderungsreform ein. Ihre eigene multikulturelle Herkunft dient dabei als Beispiel für das Potenzial, das Einwanderer in die amerikanische Gesellschaft einbringen können.
In Reden betont sie, dass die amerikanische Einwanderungsgeschichte ihre persönliche Geschichte sei. Ihr Erfolg als Tochter von Einwanderern, die es schafften, in den USA Fuß zu fassen und bedeutende Beiträge zu leisten, sei ein Zeugnis dessen, was die Vereinigten Staaten ausmache: „My mother always said to me, ‘Don’t sit around and complain about things, do something.’ So I did something.“
Soziale Gerechtigkeit
Kamala Herris` Eltern waren in den 1960er Jahren in die Bürgerrechtskämpfe in den USA involviert. Kamala Harris erzählt häufig die Geschichte, wie sie bereits als Kleinkind bei Protesten der Bürgerrechtsbewegung an der Hand ihrer Eltern teilnahm. Diese frühe Erfahrung prägte ihre politische Vision. Und ihre Mutter lehrte sie, dass es ihre Pflicht sei, für soziale Gerechtigkeit und gleiche Rechte zu kämpfen.
Diese Prägung manifestiert sich in ihrer entschiedenen Unterstützung für Bürgerrechtsfragen, insbesondere in der Bekämpfung von systemischem Rassismus und Diskriminierung. Harris spricht oft von ihrer Identität als schwarze Frau und Tochter einer indischen Mutter, um ihre Verpflichtung zur Förderung der Gleichberechtigung zu bekräftigen. Außerdem spricht sie über Ihre persönlichen Erfahrungen in einer Gesellschaft, die Minderheiten oft marginalisiert.
Ein bekanntes Beispiel, das sie immer wieder teilt, ist, dass sie als junges Mädchen Schulbusse nutzte, um zur Schule zu kommen, als Teil der Bemühungen zur Desegregation der Schulen. Diese Erfahrung führte zu einer breiten Diskussion, als sie über die Bedeutung der Integration und der Chancengleichheit im Bildungssystem sprach.
Frauenrechte und Geschlechtergleichstellung
Kamala Harris’ Mutter, war eine alleinerziehende Mutter, die Harris und deren Schwester stets vorlebte, dass sie trotz ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts alles erreichen könnten. Sie selbst war eine erfolgreiche Krebsforscherin und soll wissenschaftlich brillant gewesen sein.
Kamala Harris bezeichnet ihre Mutter als eine Naturgewalt.
Die Mutter eine starke Verfechterin von Frauenrechten und sozialer Gerechtigkeit. Sie war es, die Harris vermittelte, wie wichtig es ist, für ihre Überzeugungen einzustehen, insbesondere als Frau in einer von Männern dominierten Welt.
Harris bezieht sich oft auf ihre Mutter, wenn sie über Frauenrechte spricht. Ihre Haltung zum Recht auf Abtreibung, ihre Unterstützung für gleiches Entgelt für Frauen und ihre Politik zur Förderung von Frauen in Führungspositionen sind stark von den Lehren ihrer Mutter geprägt. Sie hebt immer wieder hervor, dass sie die Werte des Empowerments und der Selbstbestimmung von Frauen durch das Vorbild ihrer Mutter verinnerlicht hat.
In einer Rede sagte sie: „My mother would look at me and she’d say, ‘Kamala, you may be the first to do many things, but make sure you’re not the last.’“
Mit dieser Einstellung, mit diesem scheinbar immer präsenten Satz hat Kamala Harris schon einige gläserne Decken durchbrochen und dadurch auch mehr Möglichkeiten für andere Frauen geschaffen.
Ihre größten Erfolge, als "Erste":
2004 war sie die erste Bezirksstaatsanwältin von San Francisco
2011 war sie die erste Frau die zum Generalstaatsanwalt gewählt wurde.
2017 wurde sie als erste schwarze Frau in den US-Senatorin für den Bundesstaat Kalifornien gewählt.
2021 war sie die erste Frau, die das Amt der Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten antrat.
Strafjustizreform und ihre Erfahrungen als Staatsanwältin
Kamala Harris’ Zeit als Staatsanwältin und Generalstaatsanwältin von Kalifornien hat ihre politische Laufbahn maßgeblich geprägt. Sie erzählt oft Geschichten aus dieser Zeit, um ihre Positionen zur Strafjustizreform zu rechtfertigen. Ihre Erfahrungen im Strafrecht waren jedoch nicht immer unumstritten. Während ihrer Amtszeit traf sie Entscheidungen, die ihr vorgeworfen werden, wie die Unterstützung strenger Anti-Drogen-Gesetze, die zu einer hohen Zahl von Inhaftierungen führten.
Im Laufe der Zeit hat sie jedoch ihren Ansatz geändert und spricht nun häufig darüber, wie wichtig es ist, Masseninhaftierungen zu reduzieren und die Ungerechtigkeiten im Strafjustizsystem zu bekämpfen. Harris nutzt ihre beruflichen Erfahrungen, um ihre Glaubwürdigkeit als Reformerin zu unterstreichen. Sie betont, dass sie das System von innen kennt und daher am besten weiß, wie Reformen umgesetzt werden können.
Warum Klimaschutz in unserer Verantwortung liegt
Kamala Harris erzählt oft von ihrer indischen Familie, insbesondere von ihrem Großvater, der als Regierungsbeamter in Indien arbeitete und ein tiefes Bewusstsein für soziale und ökologische Verantwortung vermittelte. Er war sehr naturverbunden und engagierte sich dafür, die Natur zu schützen und unterstützte ländliche Entwicklungsprojekte
Durch die Erfahrungen und Geschichten ihres Großvaters wuchs Harris mit einem starken Sinn für das Gemeinwohl und die Gleichberechtigung auf, die für eine nachhaltige Gesellschaft notwendig sind. Dieses Verständnis für den Klimawandel als sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Kampf geht zurück auf das, was sie durch ihn lernte: dass Entscheidungen nicht nur kurzfristige Vorteile bringen, sondern langfristig dem Gemeinwohl dienen sollen. Heute nutzt sie diese Geschichten rund um ihren Großvater, um ihre Haltung zum Klimawandel zu untermauern. Sie argumentiert, dass es ihre Generation sei, die die Verantwortung habe, den Planeten für zukünftige Generationen zu schützen, und dass sie diese Lektionen durch ihre Familie gelernt habe.
Kamala Harris und ihr, für mich besonderer Wahlkampf
Wenn du bis hier gelesen hast, wirst du bemerkt haben, dass mich nicht nur Kamala Harris` Verknüpfung von politischen Überzeugungen und persönlichen Geschichten fasziniert sondern auch die Stimmung, die sie transportiert. Im Gegensatz von so vielen Politikern zeichnet sie ein so hoffnungsvolles und zukunftsorientiertes Bild und so steht auch ihr Wahlkampf für Freude, Freiheit und Zukunft.
Ich wünsche mir, dass sie auf ganz vielen Ebenen ein Vorbild für möglichst viele Menschen ist.
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