Der Wert, der mir in meiner Arbeit am häufigsten genannt wird, ist "Freiheit".
Eine Haltung zu haben, bzw. bewusst eine Haltung einzunehmen, ist besonders für Führungskräfte, Selbstständige und Unternehmer wichtig.
Eine Haltung ist wie ein Kompass, der uns hilft Schwierigkeiten zu überwinden. Sie ist aber auch ein Signal für andere. Eine Haltung drückt sich dadurch aus, das man individuelle Werte in unterschiedlichen Kontexten lebt. Und genau deshalb rede ich mit meinen Kunden auch über "Werte".
Freiheit ist ein zentraler Wert unserer Gesellschaft.
Auch Lutz gehört zu den Unternehmern, dessen höchster Wert die "Freiheit" ist, aber als er zu mir kam hat er diesen Wert kaum noch gelebt. Hier kannst du seine Geschichte lesen.
Was ich auch bemerkenswert finde: der Freiheitsentzug ist die höchste Strafe, die es in der EU gibt. Belarus ist das einzige Land in Europa, welches nicht den Freiheitsentzug, sondern den Tod als höchste Strafe verhängt.
Die Vielschichtigkeit der Freiheit
Was mich fasziniert, ist die Vielschichtigkeit der Freiheit und wie facettenreich die Bedingungen sind unter denen wir uns wirklich frei fühlen.
Persönliche Freiheit
Ich bin in der DDR aufgewachsen. Es ist eindeutig ein Land, in dem es wenig Freiheit gab. Trotzdem hatte ich als Kind das Gefühl, uneingeschränkt frei zu sein. Egal ob ich mich in der Natur, in Bibliotheken, im Theater oder in Kunsthandwerkskursen aufgehalten habe, ich habe es mir so ausgesucht.
Die sogenannten "Pioniernachmittage", die wir besuchen mussten, waren spannend und dadurch eine gute Ergänzung meiner frei gewählten Aktivitäten. Und obwohl ich nicht getauft worden bin, gehörte auch die Kirche und unterschiedlichste Aktivitäten in der Gemeinde zu meinem Alltag, denn die Junge Gemeinde in meiner Stadt war sehr aktiv und ich sehr neugierig. Keiner hat mir hier eine Grenze gesetzt, die mir das Gefühl von Enge gegeben hätte.
Die erste Einschränkung kam mit der Berufswahl. Ich hatte in der 8. Klasse die Idee, Bibliothekarin zu werden. Aber ich erfüllte nicht die körperlichen Voraussetzungen dafür. Das ich hier nicht meiner individuellen Entscheidung folgen konnte, hat mich kurz geärgert.
Politische Freiheit
Natürlich wusste ich als Jugendliche in der DDR, dass ich keine politische Freiheit habe. Aber erst in den Monaten vor der "Wende", im Sommer 1989, als die Freiheit, die wir hatten, wöchentlich beschnitten wurde, wurde mir die Enge bewusst. Und das diese kleine Freiheit auch noch kleiner wurde machte mir Angst. So viel Angst, dass wir uns über die Einschränkungen hinweggesetzt haben. Wir nahmen an politischen Versammlungen teil. Hörten die Reden von Bürgerrechtlern und damit wurde der Wunsch, Demokratie leben zu können, immer größer. Wir wollten mehr politische Freiheit.
Wirtschaftliche Freiheit
In der DDR waren die wirtschaftlichen Unterschiede sehr klein. Kaum jemand hatte das Problem sich etwas nicht leisten zu können. Es war viel mehr das Problem, dass es nur wenig zu kaufen gab. Mit der Wende mussten wir lernen, dass es eine wirtschaftliche Einschränkung für verschiedene Entscheidungen gibt. Dabei finde ich es hilfreich zu wissen, daß die wirtschaftliche Freiheit ein Ideal ist. Ab welchem Kontostand bzw. ab welchem Umsatz wir uns wirtschaftlich frei fühlen, ist ganz sicher von unserer Haltung abhängig. Aber wirtschaftliche Stärke macht persönliche Freiheit leichter möglich. Wirtschaftliche und persönliche Freiheit sind aus meiner Sicht sehr eng miteinander verknüpft.
Religiöse Freiheit
Die religiöse Freiheit war in der DDR gar nicht gegeben. Ich bin kein religiöser Mensch und ich habe eine Schule besucht, in der eine sehr liberale Haltung gelebt wurde. Diskriminierung auf Grund der gelebten Religion habe ich nicht erlebt.
Aber der Wunsch nach einer Welt in der jeder Mensch seinen Glauben frei ausüben kann, ohne Diskriminierung oder Verfolgung fürchten zu müssen, lebt in mir. Ich wünsche mir den Respekt für alle Religionen.
Räumliche Freiheit
Unter meinen Kunden gab es auch Personen, denen die räumliche Freiheit super wichtig war. Das bedeutet, dass sie es lieben immer mal wieder unter freiem Himmel zu schlafen. Sie brauchen lange Wanderungen, Fahradtouren, Skitouren oder Bootsausflüge in denen sie die Natur und das Wetter ganz hautnah spüren. Sie empfanden das Leben in einer Stadt, meistens während des Studiums, als belastend. Eine Reise nach New York wäre für sie eine Strafe. Sie wünschen sich weiträumige Wohnungen oder Häuser.
Freiheit als Unternehmer oder Selbstständiger
Für viele Menschen ist die Selbstständigkeit oder das Unternehmertum der Inbegriff der Freiheit. Und in einer idealen Welt leben Unternehmer auch diese Freiheit in unterschiedlichsten Fassetten:
Gestaltungsspielraum: Unternehmer haben die Freiheit, ihre Visionen zu verwirklichen und innovative Ideen umzusetzen. Sie können ihre Geschäftsstrategien und Arbeitsweisen selbst bestimmen, was eine immense kreative Freiheit bietet.
Unabhängigkeit: Als Selbstständiger oder Unternehmer ist man nicht an die Vorgaben eines Arbeitgebers gebunden. Dies ermöglicht eine flexible Arbeitszeitgestaltung und die Freiheit, den Arbeitsort selbst zu wählen.
Wirtschaftlicher Erfolg: Unternehmer haben die Möglichkeit, durch eigene Leistung und Innovationskraft finanziellen Erfolg zu erzielen. Die Früchte der eigenen Arbeit direkt zu erleben, kann sehr erfüllend sein.
Selbstverwirklichung: Viele Unternehmer sehen in ihrer Tätigkeit eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Sie können ihre Leidenschaften und Interessen in ihr Unternehmen einbringen und so berufliche Erfüllung finden.
Doch wenn ich meine Kunden frage, woran ich erkenne, dass ihr höchster Wert, die Freiheit ist, dann kommen sie sehr oft ins Stottern. Denn sie leben ihren höchsten Wert nicht (mehr).
Die Vision, die zur Gründung gehört hat, ist irgendwie verblasst oder wurde ganz vergessen. Statt innovative Ideen umzusetzen, werden Löcher gestopft, die durch ständige Herausforderungen entstehen. Die Arbeitszeiten werden immer länger und der Kontakt zur eigenen Familie immer schlechter. Der wirtschaftliche Erfolg ist ständig in Gefahr. Und da sich viele Unternehmer immer wieder den aktuellen Herausforderungen anpassen, Dinge umsetzen, weil man es so macht, verfolgen sie immer weniger ihre eigenen Wünsche, Ideen und Bedürfnisse. Dadurch fühlen sie sich nicht selten leer, ausgelaugt und müde.
Die Verantwortung, die sie übernommen haben, ist erdrückend geworden.
Und Freiheit wird ein schöner Traum, der eventuell in ferner Zukunft gelebt werden kann.
Wenn der Traum von der Freiheit zum Albtraum wird, wird der Blick enger. Und Lösungsmöglichkeiten werden oft nicht erkannt. Genau dann ist es hilfreich, sich darauf zu konzentrieren, was man den wirklich will. Dann kann man auch erkennen, welche Veränderung man jetzt braucht. Dabei verlässt man oft die vorgegebenen Wege, das erfordert Mut und es ist leichter mit ein wenig Unterstützung von außen.
Lutz hat diesen Albtraum kennen gelernt. Deshalb kam er zu mir. Hier kannst du seine Geschichte lesen.
Was du jetzt tun kannst:
Willst du erfahren, was du wirklich willst, dann lass uns reden. buche dir ein Kennenlerngespräch und gemeinsam finden wir heraus, ob sich eine Zusammenarbeit für dich lohnt. Hier gehts zu meinem Kalender
Möchtest du mehr von mir lesen und hören, dann abboniere meinen Newsletter:
Comments